Patti Smith „Traumsammlerin“, 112 Seiten, 16,99 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462045703;

Es ist schon berauschend, den Werdegang von Patti Smith zu verfolgen. Wie sie sich als weltweit erfolgreiche Rock’n’Rollerin im Dauer-Drogenrausch an der Seite von Robert Mapplethorpe zur Hausfrau und Mutter wandelt. Nach dessen Tod wieder eine Musikkarriere startet und inzwischen sich auch noch als Schriftstellerin einen Namen gemacht hat. Wo diese Wandlungsfähigkeit herkommt, wird nach „Traumsammlerin“ ein wenig deutlich.

Hier zeigt Patti Smith ihre weiche, ihre poetische  Seite. Die „Godmother des Punk“ erinnert sich an ihre Kindheit, es sind gute Erinnerungen. Wie sie auch in Steven Sebrings Film „Dream of Life“ von 2008 erzählt werden. Gewidmet hat sie das im Original schon 22 Jahre alte Büchlein ihrem Vater.

Die Episoden umfassen manchmal nur ein paar Sätze, selten mehr als ein, zwei Buchseiten. Kurze Gedanken, vieles extrem privat. Was vor 30 Jahren wohl noch niemand der Interpretin von Songs wie „Pissing in the River“ und „Rock’n’Roll Nigger“ zugetraut hätte, ist die Achtsamkeit, die aus diesen teils sehr anrührenden Texten spricht.

Patti Smith legt den Fokus auf das Kleine, das Unscheinbare. Das älteste von vier Geschwistern, aufgewachsen in einer hart arbeitenden Familie in New Jersey, bleibt sich gleichwohl treu. Wie hieß doch ein Song von ihr vor über 25 Jahren: „People have the Power“.

Bewertung: *****

 

 

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Lauter Lesenswertes

People have the Power

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