Annika Scheffel „Bevor alles verschwindet“, 411 Seiten, 19,95 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518423547;

Dies ist kein gewöhnlicher Roman. Es ist irgendwie alles, ein Märchen ebenso. Dazu kommen immer wieder Sprünge zwischen Zeitebenen, die die gewohnte lineare Handlung nicht zulassen. Aber man muss sagen: Das Experiment ist der famosen Annika Scheffel geglückt.

Es geht um ein namenloses Dorf, das in einem Stausee geflutet werden soll. Die Leute müssen weg, sie sollen neue Häuser an einem anderen Ort bekommen. Es gibt massive Proteste. Aber bervor sich der Widerstand einen kann, müssen die Menschen des Dorfs erst einmal mit ihren eigenen Konflikten umgehen lernen.

Die Geschichte spielt im heute, die Vorbilder aber sind Dörfer in der Lausitz, die vor neunzig Jahren dem Bergbau weichen mussten. Mehr als 25.000 Leute wurden umgesiedelt. Und dort mag es damals auch viele Menschen gegeben haben, die an das Übernatürliche glaubten, zum Beispiel an einen blauen Fuchs.

Annika Scheffel erzählt all dies mit viel Sympathie, auf märchenhafte Art und erhöht damit den Lesereiz gewaltig.

Bewertung: ****

 

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Lauter Lesenswertes

Wenn ein Dorf verschwindet

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