Schade, dass sie vor gut einem Jahr Lebwohl gesagt haben. Schade, aber doch verständlich nach so lange Zeit mit so vielen Erfolgen. Die „Biermösl Blosn“ war die andere Seite von Bayern, die bessere. Davon zeugt auch ihr „Roadbook“, voriges Jahr veröffentlicht, mit den Stationen der Karriere des Trios.
Dabei müssen wir nicht gram sein: Inzwischen wissen wir nämlich, Christoph, Hans und Michael Well können gar nicht aufhören. Jetzt gibt’s die Well-Brüder“, wo Karli, Geschwister Nummer 12, den Hans ersetzt hat und dann gibt’s auch noch die Wellbappn, in der Hans mit einigen der Kinder zusammenspielt.
Die 35-Jährige Bühnenkarriere des Trios, das ohne Gerhard Polt genauso wenig denkbar wäre, wie Polt ohne die Wells, könnte Bücher füllen. Hier wurden Texte gesammelt, die andere geschrieben haben. Es waren viele im Laufe der Jahre zwischen „Biermoos, Hörbach, Haidhosen“ (1976 bis 1980), „Edinburgh, Leipzig, Wackersdorf (Bis 1989) oder in den 2000er Jahren, wo es über Tokio und Kapstadt zurück ging nach Hausen.
Christian Ude, Münchner OB und selbst begabter Kabarettist, forderte einst sogar „Verfassungsrang“ für die Blosn, zu deutsch: Blase, Bande. Und Gerhard Polt beschreibt einen gemeinsamen Auftritt, der unter dem schlechten Stern eines Darmvirus‘ stand, und Georg Ringsgwandl beschreibt, wie man in einem oberfränkischen Dorf nach einem Auftritt in der Pension „Isabella“ nächtigen musste.
Viele Anekdoten, viele schöne Worte, auch Geschichten, wie man anno 79 den Polt das erste Mal traf, formen dieses Vermächtnis. Die Freude, die aus den Beiträgen spricht, lässt darauf hoffen, dass die Trennung des Trios nicht das Ende ist. Inzwischen wissen wir ja, dass es weiter geht.
Bewretung: *****
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