Die Zeit, als Berlin noch West-Berlin und Ost-Berlin war, und beide Hälften für diametral unterschiedliche Gesellschaftssysteme standen, sind zum Glück seit bald 24 Jahren vorbei. Seit 1989 hat sich die Stadt extrem verändert. Umso schöner ist so ein Bildband wie dieser, der nochmal einen Blick zurück möglich macht – und einen Vergleich mit heute.
Der Kurfürstendamm war seinerzeit das Zentrum der freien Stadt, rund herum Tauentzienstraße und Joachimsthaler Straße, was heute Friedrichstraße, Unter den Linden und andere Ecken in Berlin-Miete sind.
Heinz Noack war nach einer Karriere als Staatsanwalt, leidtender Mitarbeiter des Berliner Senats, als er im Sommer 1963 anfing, West-Berlin fotografisch zu erfassen. Von Wilmersdorf aus, wo er mit seiner Familie wohnte, marschierte er durch die Stadt und richtete seinen Fotoapparat auf alles, was ihm interessant erschien. Anschließend notierte er, in deutscher Einheitskurzschrift, Ort und Datum auf den Karteikarten. So penibel, wie jedermann glaubt, dass Beamte nun mal sind.
4000 Dias hat Noack, als er 2003 starb, seinem Enkel Tobias Hellmann hinterlassen, aus Berlin und von Reisen in die ganze Welt. 180 Berlin-Aufnahmen gingen in dieses Buch. Es lohnt sich auch, wenn man das alte West-Berlin nicht kennengelernt hatte. Dieser Bildband ist gelebte Geschichte.
Bewertung: *****
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