Wie edel doch Bücher sein können und wie reduziert. Fünf nackte Frauen und einen nackten Mann hatte der in London lebende israelische Fotograf Nadav Kandar vor seiner Linse. Unperfekte Frauen und Männer. Und er zeigt sie in absoluter Ästethik mit all ihren Makeln.
Kandar fokussiert ausschließlich auf seine Modelle. Sie sind weiß geschminkt und posieren vor einem schwarzen Hintergrund. Die Frauen sind üppig, fast barock. Sie schauen weg. Um Erotik geht es hier nicht.
Der 52-jährige Fotograf hat eine außergewöhnliche Bildsprache. Magazine wie „Esquire“, „Rolling Stone“ und das „Sunday Times Magazine“ haben ihn unter Vertrag, und seine Fotos hängen in berühmten Londoner Museen. Kander, der mit einer Fotostudie über den chinesischen Jangtse-Fluss bekannt wurde, gehört zu den bekanntesten Fotografen überhaupt.
Seine Ziel sind eindeutig: „Ich versuche zu spüren, was das Unbehagen auslöst.“ Aber Unbehagen lösen seine Aktporträts nicht aus, eher Überraschung über die Schönheit des Körpers.
Sehr aufwändiger Bildband.
Bewertung: *****
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