Der Krieg ist vorbei. Es gibt einen neuen deutschen Staat (genauer gesagt natürlich zwei), eine neue Währung und einen Neuanfang in jeder Hinsicht. „Endlich wieder leben“, das ist das Motto in den 50-er Jahren. Die Journalistin und Buchautorin Helga Hirsch hat ein faszinierendes Porträt der Aufbruchszeit geschaffen – zwischen Petticoat und Kriegsheimkehrern.
Auf der einen Seite der Kalte Krieg, der Wettstreit der Systeme Ost und West, die Verleugnung des Dritten Reichs, auf der anderen Seite beginnender Wohlstand, Heimattümelei und Frauen, die nichts selbstständig entscheidenden durften. Die 50er Jahre waren eine spannende Zeit.
Neun Frauen lässt Helga Hirsch ihre Geschichte erzählen, in den 50er Jahren waren sie noch jung gewesen. Vier von ihnen lebten im Osten Deutschlands, zwei davon waren aber später aus der DDR geflohen. Jede dieser Lebensgeschichten steht Pate für ein Thema der Autorin, von Beziehungen über geistige Enge bis zur Verdrängung der Nazizeit und den Aufbruch in den Wohlstand.
Autorin Helga Hirsch (geboren 1948) ist selbst ein Kind jener Jahre und hat sich vielleicht sogar viele Erinnerungen vom Leib geschrieben. Dieses Buch ist in seiner Mischung aus authentischen Geshichten und recherchierten Zusammenfassungen ein guter Einblick in die damalige Zeit – für jene, die es erlebt haben, aber auch für die Generationen der Söhne und der Enkelinnen.
Bewertung: *****
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