Dass Fotografen sich vor die Kamera begeben und sich zum eigenen Motiv machen, ist inzwischen zur eigenen Kunstform geworden. Eine Auswahl von hundert Selbstporträts zeigte kürzlich das Museum MARta in Herford – mit Werken von Valie Export, Aino Kannisto, Elke Krystufek, Jürgen Klauke, Martin Liebscher, Christopher Makos, Rudolf Schwarzkogler und Cindy Sherman. Der Katalog der Ausstellung lohnt sich.
Im Mittelpunkt der Schau stehen zwei Dutzend Werke der Amerikanerin Cindy Sherman. Sie wurden von der belgischen Vanmoerkerke Collection zur Verfügung gestellt und entstanden in den späten 1970er und 1980er Jahren. Sexualität und Identitäten sind die Themen, die Sherman berühmt gemacht haben.
Verstörender noch als ihre Selbstbildnisse wirken indes jene Fotos, die das Künstler-Ich in der Betonung all seiner Schwächen darstellt. Die Fotografen zeigen sich in Posen, die alles zeigen. ohne jede Scham. Die Künstlerinnen arbeiten mit Geschlechterdarstellungen und stellen auf diese Weise Fragen nach der eigenen Identität: Die Frau vor der Kamera, wie darf sie sich zeigen?
Bewertung: ****
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