Nicht jeder Dichter beherrscht auch die ausführliche Stilform. Den neuen Roman des oberbayerischen Poeten Albert Ostermaier habe ich in seiner ganzen Blasiertheit – ich gestehe das – nicht bis zum Ende durchgehalten.
Es geht um altbayerischen Katholizismus, um vielerlei Missbrauch, um einen Abt, eine angeblich tödliche Virus-Erkrankung, um eine Ärztin, die keine ist. Das nun klingt ja nach einem spannenden Stoff. Den aber hat Ostermaier, von dem ich vor Jahren mal Gedichte las und für gut befand, nicht hinbekommen. Im Gegenteil, die Handlung um einen Mann, der gerne ein Dichter sein möchte, zieht sich wie Strudelteig. Und die manierte Sprache macht’s nicht leichter.
Ich gebe zu, ich bin an diesem Roman gescheittert. Mehr als zwei Punkte mag ich deshalb auch nicht vergeben.
Bewertung: **
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