Irgendwie ist der Schweizer Autor Matthias Zschokke ist irgendwie aus der Zeit gefallen. Er schreibt Tagebuch. Dabei würde man das heute in einem Blog veröffentlichen. Der hätte den gleichen Titel wie dieses Buch: „Lieber Nils“, an den richtete Zschokke nämlich seine Alltagsbeobachtungen.
Im Unterschied zu einem Blog sind Zschokkes Tagebuch-Briefe an Niels, alias Niels Höpfner, einen langjährigen Freund eher privat. Denn eigentlich war an eine Veröffentlichung nie gedacht heißt es. Bis 2002 entstanden dabei mehr als 3000 Briefe, danach eine ähnliche Zahl an E-Mails und Faxen.
Zschokke schreibt dem Fan und begeisterten Leser das, was ihm gerade einfällt: Er setzt sich mit seinem Umfeld auseinander, mit der Welt, der Zeit, dem Kulturbetrieb im Allgemeinen und im Besonderen, mit Kollegen (auch im negativen Sinne) und manchmal sogar mit politischen Entwicklungen.
Kurzum Matthias Zschokke erzählt seine Welt, ganz ungeschminkt, ohne Filter – er liefert ein höchst authentisches Bild, das macht den Reiz dieses – ja, ein Roman ist es ja nicht – also dieses Tagebuchs aus. Und Zschokke hat’s drauf. Da werden selbst die Probleme mit dem heimischen PC zu einem literarischen Kleinod.
Lesenswert!
Bewertung: *****
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