Richard Price „Clockers“, 800 Seiten, 22,95 €, S. Fischer, ISBN: 978-3100608284;

 

Neben David Simons „Homicide“ nun auch Richard Price: Dessen schon 20 Jahre alter Roman „Clockers“ ist eine Absage an die harmonisch gewaschenen Polizeiserien im Fernsehen. Als „The Wire“ wurden die Geschichten um notleidende Dealer und korrupte Polizisten  weltbekannt.

„Clockers“, das sind die schwarzen Kleindealer, die in amerikanischen Großstädten eine Schar von vermögenden, vorwiegend weißen Klienten mit Stoff versorgen. Sie stehen am Ende der Lieferkette und haben ständig Ärger mit der Polizei. Ihr Leben gilt wenig bis gar nichts. Sie sind austauschbar.

Eine ganze Schar von Cops führt Price in diesem Roman, der in einer fiktiven Stadt im New Yorker Umland spielt. Seine Hauptfigur aber ist Spike. Der Dealer dirgiert von der Parkbank aus einen ganzen Schwung Clockers. Dabei ist er erst 20, hat ein Magengeschwür und stottert unter Stress.

Seine Familie ist ihm heilig. Er leidet darunter, dass seine Mutter sein handeln missbilligt, und er hat einen Bruder mit Familie, der einen festen Job hat. Als der einen Menschen tötet, gerät das labile Konstrukt ins Schwanken.

Ein ungeheuer spannender Roman, lakonisch erzählt, mitten aus dem Leben. Unfassbar, dass er vor 20 Jahren bei der Erstveröffentlichung sang- und klanglos untergegangen war.

Bewertung: *****


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Lauter Lesenswertes

Die Clockers stehen am Ende der Kette

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