Jeanette Winterson „Die steinernen Götter“, 269 Seiten, 22 €, Berlin, ISBN: 978-3827009500;
Weit weg, in einer anderen Zeit, auf einer anderen Welt. Wir befinden uns auf dem erdähnlichen Planet Orbus, in dem menschähnliche Wesen leben, deren Umwelt vom Ökokolaps bedroht ist. Billie Crusoe, kurz Billy, ist unser Führer durch diese Welt. Er weigert sich nämlich genfixiert zu werden, das heisst, ewig jung zu bleiben.
Jeanette Winterson, eine der bedeutendsten britischen Autorinnen, hat eine Art Gleichnis auf unsere Zerstörung der Lebensgrundlagen geschrieben und es als Zukunftroman getarnt. So eine Art „Avatar“ für Intellektuelle. Auch Wintersons Landsmännin und Nobelpreisträgerin Doris Lessing bediente sich in ihrem Canopus-in-Argos-Zyklus schon einmal dieses Kniffs.
Jedenfalls sind die Ressourcen von Orbus aufgebraucht. Ein neu entdeckter Planet offenbart der Menschheit bekommt eine zweite Chance. Und Billy ist einer von denen, die herausfinden sollen, ob die Verheißung wirklich eine Chance ist. Mit dabei ist auch Spike, Roboter, intelligent, Frau und äußerst schön. Und so entwickelt sich zwischen Billy und dem Kunstwesen eine unerhörte, nicht zugelassene Liebe. Und der schöne neue blaue Planet wird binnen Tagen von den Einwanderern zerstört.
Anderes Jahr, anderer Schauplatz: 1774, der Seemann Billy strandet auf den Osterinseln und trifft im Kampf ums nackte Überleben Spikkers. Er verfällt diesem interessanten, undurchschaubaren Mann, bis dieser umgebracht wird. Und noch einmal ein Neuanfang: Der Dritte Weltkrieg ist vorüber, ein einziger Konzern kontrolliert, ws von der Welt übrig ist. Wieder treffen sich ein Billy und eine Spike, und wieder tun sie etwas Verbotenes. Und am Ende schließt sich der Kreis.
Faszinierend, dicht erzählt. Drei Geschichte über die absolute Kraft der Liebe.
Bewertung: *****