Friedrich Ani „Süden“, 368 Seiten, 19,99 €, Droemer-Knaur, ISBN: 978-3426199077;

Tabor Süden ist wieder da. Der kauzige Kriminalkommissar aus München, Aler ego seines Schöpfers des ehemaligen Journalisten Friedrich Ani, ermittelt wieder – sechs Jahre nachdem er nach 14 Kriminalfällen in der schriftstellerischen Versenkung verschwunden war. Wir freuen uns.

Süden hatte seine Polizeikarriere beendet, war nach Köln gegangen, wo er sich als Kellner durchschlug. Aber jetzt ruft sein Vater an, genau der, der viele Jahre verschwunden war. Süden muss zurück nach München, ihn suchen. Er heuert in einer Detektei an, geht auf Vermisstensuche und versucht auch den Vater aufzuspüren. Nun, nachdem er weiß, dass dieser noch lebt.

Wieder ist Tabor Süden in München unterwegs, spürt dort im Kiez nach Gescheiterten, saugt das Milieu in sich auf, bleibt schweigsam, aber stets aufmerksam, schaut und durchschaut die Menschen, denen er begegnet. Und am Ende ist alles ganz anders als gedacht.

Kaum ein Schriftsteller beherrscht es so gut, Menschen auseinander zu nehmen wie der Kochler Arztsohn Friedrich Ani, den es selber als junger Mann weg aus dem kleinbürgerlichen Dorf in die Großstadt gezogen hatte, wo er als Reporter für die Süddeutsche Zeitung arbeitete, bevor der Zweitberuf als Schriftsteller ihn ernähren konnte. Zu seinem authentischen Anti-Helden Tabor Süden kann man ihm nur gratulieren.

Ein Fest ist dieser Krimi, nicht für die Freunde des Suspense, sondern für all jene, denen die Psychologie einer Tat näher ist als die Tat selber.

Bewertung: *****

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Lauter Lesenswertes

Süden ist wieder da, wir freuen uns

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