Irren ist eine Überlebenskompetenz

Rebekka Reinhard „Odysseus oder Die Kunst des Irrens“, 240 Seiten, 18,99 €, Ludwig, ISBN: 978-3453280175;

Konrad Adenauer hat’s gewusst: Irren ist menschlich, oder wie der Bundeskanzler es formulierte: Was schert mich mein Geschwätz von gestern. In unserer Gesellschaft aber gilt Irren, gilt Fehler machen immer noch als Makel. Die studierte Philosophin Rebekka Reinhard findet das falsch: Nur wer Fehler macht, kann auch ans Ziel kommen, lautet ganz einfach formuliert ihre Botschaft.

Sicherheitsdenken, das Marschieren auf ausgetretenen Pfaden sind vielleicht nicht so anerkannt, aber das gängige Verhaltensmuster. Bloß nichts riskieren, bloß nichts falsch machen. Reinhard schlägt uns indes vor, Odysseus zum Vorbild zu nehmen. Der antike Held musste lernen, sich auf seinen „Bauch“ zu verlassen, statt allein auf den Verstand, und er kam auf diese Weise nicht auf direktem Weg ans Ziel.

Das ist der Grund, weshalb uns Reinhard in ihrem amüsant geschriebenen Ratgeber vorschlägt, uns immer wieder auch mal auf etwas Fremdes einzulassen, Grenzsituationen nicht aus dem Weg zu gehen und vor allem die eigene Unvollkommenheit tatsächlich zu akzeptieren. Oder, wie es Reinhard in einem Zeitungsuinterview sagte: „Das Irren ist nicht nur eine Kunst, sondern eine zentrale Überlebenskompetenz.“

Merke: Die Anstiftung zum Irren ist lesenswert.

Bewertung: *****

 



Diesen Beitrag bookmarken bei Diese Icons verlinken auf Bookmark Dienste bei denen Nutzer neue Inhalte finden und mit anderen teilen können.
  • MisterWong
  • Y!GG
  • Webnews
  • del.icio.us
  • Facebook
  • Technorati
  • Google Bookmarks
  • YahooMyWeb
  • TwitThis

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert