Inger-Maria Mahlke „Silberfischchen“, 199 Seiten, 16,95 €, Aufbau, ISBN: 978-3351033095;

Wer mag schon Silberfischchen? Diese putzigen, kleinen Tierchen, die sich immer dann zeigen, wenn im dunklen Altbau-WC das Licht angemacht wird. Die Polin Jana Potulski ist auch so eine Art Silberfischchen, vor allem als sie dem pensionierten Polizisten Hermann Mildt an einer Bushaltstelle in Frankfurt/Oder über den Weg läuft. Zurück kann sie nicht, weil Ausweis und Tasche gestohlen wurden. Also folgt sie Mildt nach Hause.

Der 73-jährige Mildt ist der Prototyp eines Spießbürgers. Ein unbefriedigter Witwer, der vorzeitig aus dem Dienst schien, weil er seine verschiedene Ehefrau ein paar Tage im Garten liegen ließ, ohne die Bestatter zu rufen. Kein Wunder, dass die agile Putzfrau, 22 Jahre jünger als er, sein Leben völlig auf den Kopf stellt, als sie es sich auf seiner Wohnzimmercouch einrichtet.

Eine paranoide Angst treibt Hermann Mildt: Ob die Frau ihn bestehlen will. Glauben tut er ihr und ihrer Geschichte ohnehin nicht. Allerdings macht sich Jana nützlich: Sie kocht und putzt, und manchmal darf er sogar ihre Brüste anfassen. Dabei bleibt es in diesem skurrilen Kammerspiel aber nicht. Die Situation eskalietr, nachdem jana türmte und er sie wieder findet und zurücknimmt.

Er will, dass sie tut, was er sagt. Und seine Sturheit steigert sich bis zur Manie. Jegliche positiven Signale von ihr verkennt er, und so läuft alles auf ein dramatisches Ende hin …

Die 34-jährige Hamburgerin Mahlke, Juristin und Kriminologin, weiß aus ihrer Ausbildung, wie Beziehungskisten laufen können. Und dieses Wissen paart sie mit einer respektlosen Sprache, die uns bisweilen verzweifeln lässt, angesichts der Ausweglosigkeit, in die sich Hermann Mildt hineinsteigert.

Bewertung: ****

 



lang="de"> Silberfischchen versus Spießbürger – Lauter Lesenswertes
Lauter Lesenswertes

Silberfischchen versus Spießbürger

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