Barbara Denscher „Armenien – Im Schatten des Ararat“, 131 Seiten, 14,90 €, Picus, ISBN: 978-3854529774;
Zwei Bildbände ohne Bilder: Fabian von Poser und Barbara Denscher beschreiben in ihren Reisereportagen zwei faszinierende Gegenden – das ehemals deutsche Namibia und die armenisch-türkische Grenzregion um den sagenhaften Berg Ararat, wo der Legende nach einst die Arche Noah strandete.
Jeder, der das erste Mal nach Namibia reist (und das Land ist immer eine Reise wert), sollte sich zuvor den Poser besorgen: In kleinen Appetithäppchen, Reportagen, schreibt er über das Einzigartige des südwestafrikanischen Landes, das erst vor gut 20 Jahren Selbstständigkeit erlangte. Es geht um Wildpferde, deren Urahnen auf deutsche Truppen vor 100 Jahren zurückgehen, über die Buschleute, die zu den ältesten Völkern unseres Planeten zählen, über einen Weinbauern in der Wüste und über die Bedrohungen für die Nachfahren der weißen Farmer.
Die österreichische Journalistin Barbara Denscher kennt Land und Leute am Ararat von vielen Reportagereisen. Sie hat sich dem sagenhaften Berg von der unbekannten Seite aus genähert, von Armenien aus, von wo aus der Fünftausender unerreichbar ist, weil er jenseits der seit Jahrzehnten geschlossenen Grenze ist.
Nur 40 Kilometer vom Berg entfernt ist die Hauptstadt Eriwan. Die ehemals wirtschaftlich bedeutende Sowjetrepublik ist heute verarmt. Auf die Tagesordnung der Welt kommt der älteste christliche Staat nur durch die Konflikte um das von Aserbeidschan beansprache Gebiet Bergkarabach und die Diskussionen um den von der Türkei bis heute geleugneten Genozid an den Armeniern vor 90 Jahren. Barbara Denscher zeigt in ihren 2004 erstmals und nun überarbeiteten Reportagen, dass es auch ganz andere Seiten Armeniens gibt und dass das Land Unterstützung verdient.
Bewertung: ****
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