Der Mann gilt immerhin als wichtigster und vor allem erfolgreichster Schriftsteller Japans. In seinem neuesten über 1000 Seiten starkten jüngsten Epos, das gerade weltweit in Übersetzungen erschienen ist, erzählt er eine Parallelwelt-Geschichte, die – ausgerechnet – ins Orwell’sche Jahr 1984 fällt.
Haruki Murakami wird jedes Jahr wieder für den Literatur-Nobelpreis gehandelt. Er hätte ihn verdient. Denn er ist ein wahrer Weltenverbindener, einer der östliche und westliche Traditionen und Mythen zusammenführt und das in einer Sprache, die in ihrer Einfachheit und ihrem Rhythmus geradezu universell wirkt. Vielleicht ist „1Q84“ auch nur exzellent übersetzt.
Erzählt wird die Geschichte des Mathematikdozenten und verhinderten Schriftstellers Tengo. Er soll ein Manuskript bearbeiten, „Die Puppe aus Luft“, das eine mysteriöse 17-jährige, äußerst attraktive Frau verfasst hat. Es soll für einen Literaturpreis fit gemacht werden. Dieser Roman handelt von einer Parallelgesellschaft namens „Little People“. Dort geht es um Sekten, biologisch-dynamische Nahrungsmittel und am Ende gar die Weltherrschaft.
Und dann gibt es da noch einen zweiten Plot, handelnd von einer Frau namens Aomame, die im Auftrag einer geheimnisvollen Dame mordet – und zwar Männer, die als Misshandler auffällig geworden sind. Als sie in einem Stau steht und eine Treppe hinuntergeht, landet sie – in einer Parallelwelt.
Zwei Bücher in einem, nein es sind sogar drei, denn „1Q84“ ist als Trilogie geschrieben. Das gesamte 1000-Seiten-Werk spielt in Tokio, natürlich einem Tokio, das es so nicht gibt. Murakami ist ein Geschichtenerzähler von seltener Qualität, ers geht nicht um die Frage von Realität oder nicht, es geht um die Geschichte selber.
Eine Empfehlung!
Bewertung: *****
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