Schon der Titel: Life = Leben. Und dann über 700 Seiten. Aber immerhin in einer Schriftgröße, die auch Keith Richards Altersgenossen ohne Lesebrille genießen können. Richards, 67, Gitarrist und einst Mitbegründer der Rolling Stones hat viel zu erzählen.
Sex, Drugs & Rock’n’Roll, so einfach dieses Klischee, so einfach war auch das Leben des britischen Musikers gestrickt. Ein Wunder, dass er das Rentenalter überhaupt erreicht hat. Jaja, die Drogen: „Ein Song, eine Nase“, hieß die Regel 1975 auf der Stones-Tournee.
Und so dient diese Autobiografie auch als Streifzug durch die Drogengeschichte der letzten bald 50 Jahre. Mit den Tabletten gegen die Menstruationsbeschwerden der Mutter hatte Richards Dauerrausch begonnen. Von da an schluckte, spritzte und schniefte der Musiker alles, was er kriegen konnte.
Und dann gibt es da noch die Frauen. Auch da gab’s für Richards keine Grenzen. Und als ihm Mick Jagger die Freundin Anita Pallenberg ausspannte (die Richards übrigens dem 1969 verstorbenen Bandkollegen Brian Jones ausgespannt hatte), machte sich der Gitarrist an Jaggers Freundin Marianne Faithful heran.
Ja, hier wird wirklich jedes Klischee über die bösen Jungs befriedigt.
Und doch steht die Musik im Vordergrund. Keith Richards Lebensgeschichte ist eine Geschichte der Rockmusik. Mit jedem großenm Musiker hatte er schon mal zusammengespielt, von jedem weiß er etwas und kann ein paar Geheimnisse ausplaudern. das vor allem macht diese Biografie, die der Schriftsteller James Fox in lesbare Worte verwandelte, auch für Nicht-Fans der Stones lesenswert.
Bewertung: ****
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