Atmen unter Wasser? Geht doch gar nicht. Aber was auch nicht geht, ist ein Kind zu verlieren. Die gerade mal 32-jährige aus Niederbayern stammende Drehbuchautorin Lisa-Marie Dickreiter hat sich in ihrem ersten Roman genau dieses Themas angenommen. Geht also doch.
Ein Jahres ist es nun her, dass Sarah, 16 Jahre alt, ermordet wurde. Nichts ist mehr offen: Der Täter verurteilt, und doch geht nichts mehr bei den Bergmanns, den Eltern und dem Bruder. Alle drei erzählen in diesem Roman von unermesslicher Trauer, die einen gefangen hält, der niemand auskommt, die alles verändert hat.
Es geht um die kleinen Dinge in diesem ergreifenden Buch. Um die Unfähigkeit zu reden, Gefühle zu teilen. Klar, das gab’s alles schon vor dem Tod, nur jetzt wirkt es wie Sprengstoff.
Jeder trauert anders, die Mutter verzweifelt total, will sich umbringen. Der Vater will die Gefühle kontrollieren und scheittert daran. Und der Bruder steckt doppelt in der Klemme. Konkurrierte er von jeher mit der Schwester um die Liebe der Eltern, so tut er es jetzt, wo sie nicht mehr da ist, noch viel mehr.
Eindrucksvoll!
Bewertung. ****