Toussaints Erzähler und Marie sind schon alte Bekannte. Denn die Wahrheit, um die es in diesem Roman geht, bahnte sich schon in „Sich lieben“ und „Fliehen“ an, den ersten beiden Bänden dieser erstaunlichen Trilogie. Doch eins bleibt: Die Liebenden finden einander nicht so ohne weiteres.
„Später, als ich an die dunklen Stunden dieser glutheißen Nacht zurückdachte, wurde mir bewusst, dass wir beide, Marie und ich, damals im gleichen Augenblick Liebe gemacht hatten, nur nicht miteinander.“ Mit diesem Satz beginnt dieser wunderschön, rätselhaft-magische Roman.
In einer heißen Nacht platzt Maries Traum: Ihr Liebhaber bricht zusammen und wird in die Klinik eingeliefert. Der Erzähler wiederum wohnt nicht weit entfernt. Er kommt zu Hilfe, obwohl er selber gerade mit einer Frau zusammen war, die zu allem Überfluss auch noch Marie heißt.
Es ist eine geradezu neurotische Geschichte, die der hochdekorierte belgische Romancier Toussaint da erzählt, übersprudelnd, liebevoll, lebensfroh, eine literarische Variante der französischen „Amélie“. Und dieses Geschichte über die Liebe ist dann auch noch spannend und fast krimihaft erzählt. Sie pendelt zwischen Paris, Tokio und Elba.
Wer noch nicht wusste, wie es sich liest, wenn ein Pferd in einem Flugzeug vor Übelkeit kotzt, der lese dieses Buch.
Bewertung: *****
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