Delphine de Vigan „Ich hatte vergessen, dass ich verwundbar bin“, 251 Seiten, 18 €, Droemer/Knaur, ISBN: 978-3426198865;

Das Leben kann traurig sein und schwierig. Und wer hofft nicht auf die eine Begegnung, die alles verändert? Die Pariser Schriftstellerin Delphine de Vigan hat einen Roman geschrieben, der viel besser ist, als es der ärgerlich kitschige Titel vermuten ließe.

Zwei Menschen und deren Probleme stehen im Mittelpunkt der Erzählung. Da ist Mathilde, Witwe, alleinerziehende Mutter von drei Söhnen, die zwar ihre Familiensache gut hinbekommen, aber im Job zunehmend Probleme hat. Sie wird gemobbt, seit sie ihrem Vorgesetzten öffentlich widersprochen hat.

Die Rache des Chefs ist gnadenlos: Sie muss ihr Büro mit einer Praktikantin teilen, hat keinen Zugang mehr zum Computersystem, eigentlich keine Aufgabe mehr. Und einer Versetzung widersetzt sich Mathildes Vorgesetzter, der zudem jedes Gespräch verweigert.

In ihrer Not vertraut sich Mathilde einer Wahrsagerin an. Die prophezeit ihr ein schicksalshaftes Treffen am 20. Mai. An diesem Tag ist auch ein anderer einsamer Mann in Paris unterwegs. Thibbault, ein Arzt, der sich gerade von seiner Freundin getrennt hat. Beide begegnen sich in der Metro …

De Vigan beschönigt nichts, im Gegenteil: Sie schildert den trostlosen Alltag einer Frau, die sich nicht wehren kann gegen das Unrecht ihres Chefs. Sie schildert die Nöte einer enttäuschten Liebe mit der Präzision einer Sozialwissenschaftlerin, als die die Schriftstellerin tagsüber arbeitet.

Harte Kost.

Bewertung: *****

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Von unverwundbar keine Rede

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