Wer bin ich? Wo komme ich her? Mit dieser Frage ist Ellen unverhofft konfrontiert. Und sie begibt sich auf die Spuren ihrer Mutter, entdeckt ungeahnte Parallelen und ein Familiengeheimnis, das die Mutter mit ins Grab genommen hatte. Kriminalgeschichte? Familienroman? Auf alle Fälle: Lesenswert!
Ellen lebt mit Mann und Kind in Hamburg, das zweite Kind ist unterwegs. Sie ist unzufrieden. Da bekommt sie einen Anruf aus einem Ort namens Petersbach, wo sie als Kind eine zeitlang gelebt hatte. Sie möge bitte kommen und einige Dokumente abholen. Nur: Der Anruf gilt eigentlich nicht ihr, sondern ihrer kürzlich verstorbenen Mutter.
Die Papiere und die weiteren Recherchen ergeben eine Mutter, die Ellen so nicht gekannt hat, die ihr aber ähnlicher ist als sie glaubte. Und sie führen den Leser in einen Zeit, in die 70er Jahre, in der die persönliche Freiheit noch etwas war, für das gekämpft werden musste.
Ellens Mutter Elisabeth war an ihrem Leben und den Anforderungen der Gesellschaft verzweifelt. Sie flüchtete in Alkohol und Depression und verleugnete sogar die Existenz eines kleinen Bruders. Ellen macht sich auf eine schwierige Suche und fragt nach, warum sie nie etwas von dem Jungen erfuhr.
Monika Goetsch ist Journalistin, das merkt man ihrem beeindruckenden Roman an. Ihre Sprache ist direkt, präzise und schnörkellos. Daraus gewinnt dieser Roman seine Kraft.
Bewertung: ****
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