Isabel Ashdown „Am Ende eines Sommers“, 350 Seiten, 19,95 €, Eichborn, ISBN: 978-3821861203;

„Am Ende eines Sommers“, das ist wieder so ein Titel, der eher in die Irre leitet: das klingt fast nach Romanze. Dabei wird hier eine eindrucksvolle Familiengeschichte erzählt, die sich über viele Sommer hinzieht und alles ist, aber nicht romantisch. Aus gutem Grund bekam der Roman 2009 in England einen Preis als Buch des Jahres.

Zwei Ich-Erzähler, Mary und Jake, Mutter und Sohn, 1957 und 1984. Mary hat eine Schwester Rachel. Als Kinder waren sie ein Herz und eine Seele, bis sie sich entgegen der gesellschaftlichen Normen in einen älteren Mann verliebt und von der Familie verstoßen wird. Jahrzehnte später erst sucht und findet Rachel sie und trifft auf Jake, der gar nicht wusste, dass er eine Tante hat.

Klingt  fast ein wenig kitschig und konstruiert, ist es aber überhaupt nicht. Im Gegenteil, Ashdown erzählt in ihrem Debutroman eine spannende 30 Jahre umfassende Generationengeschichte im permanenten Perspektivwechsel zwischen Jake und seiner Mutter.

Gnadenlos war der Umgang mit der jungen Mary. Er gipfelt in einem Paket, das sie an ihrem 30. Geburtstag von der Mutter bekommt, darin die ungeöffneten Briefe, die sie ihrem Vater geschickt hatte, um einen neuen Kontakt aufzubauen.

Kein Wunder also, dass Mary mit ihrem Leben – also mit ihren drei Söhnen und einem völlig unpassenden Ehemann nicht wirklich klarkommt. Sie betäubt sich mit Alkohol, hat depressive Schübe. Und Jake, der Sohn, schwingt sich zum Beschütz seiner Mutter und seines kleinen Bruders auf.

Rachels Auftauchen verändert alles. Die Schwestern fahren mit ihren Familien in den Urlaub, es kann alles passieren …

Eine starke Geschichte mit vielen Wendungen und voller Lebensklugheit erzählt von der erst 40-jährigen Autorin. Stark!

Bewertung: ****

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Lauter Lesenswertes

Ein Sommer am Ende aller Träume

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