Seit 34 Jahren schon sind sie das Aushängeschild bayerischen Freigeists: Michael, Christoph und Hans Well, besser bekannt als Biermösl Blosn. Schon 1994 war unter dem Titel „Grüß Gott, mein Bayernland“ im Haffmans-Verlag ein Liederbuch des Trios erschienen, und nun hat der Schweizer Verlag „Kein & Aber“ dieses noch stark erweitert.
Die Biermösl Blosn sind, das muss man wissen, der bayerischen Volksmusik sehr verhaftet. Altes Liedgut leben sie, sie nutzen es nicht ironisch oder gar um jemanden lächerlich. Ja, sie geben daheim sogar Volkstanzkurse, um die Traditionen zu wahren.
Und so richtet sich dieses Liederbuch durchaus auch an Volksmusikanten, die echten nicht die vom Musikantenstadl. Und sie werden nicht enttäuscht sein, denn sie bekommen nicht nur die Texte, sondern auch alle Noten mitgeliefert .
Ein Grußwort schrieb übrigens ihr alter Partner Gerhard Polt, mit dem das Trio unzählige Male die Bühne teilte. Er nennt die Blosn Chronisten der „Zeitgeschichte in Bayern“ getreu der im Freistaat weit verbreiteten Haltung: „I brauch koa Opposition, weil i bin scho a Demokrat.“
Der Lieblingsfeind CSU, inzwischen in Bayern nicht mehr allein regierungsfähig, hatte schwer zu schlucken. Ob nun die alternative Landeshymne Ihre alternative Bayern-Hymne „Gott mit dir, du Land der BayWa“ oder „De Schand vom Oberland“, „Gloria Bavaria“ oder „Tschüß, Bayernland“, die schwarzen Trachtenjankerträger bekamen immer ihr Fett weg.
Eine Diskografie am Ende der Buchs komplettiert die Notensammlung.
Ein Buch für Fans und solche, die selber Musik machen.
Bewertung: ****