Frank Camorra/Richard Cornish „Viva Espana“, 368 Seiten, 39,90 €, Christian, ISBN: 978-3884729731;

Nun braucht also schon ein Kochbuch eine Geschichte: Frank Camorra, australischer Koch mit spanischen Eltern, reist in sein Heimatland und erkundet dort die Küchen der Provinz. Egal, das Buch ist wunderschön gemacht, die Rezepte großartig.

Das Buch startet wie ein Roadmovie: „Ich fuhr auf der Autopista in Richtung Cáceres. Es war später Frühling …“ Klingt kitschig, ist es auch, aber Jamie Oliver ist ähnlich drauf. Und irgendwie lesen sich die kleinen Anekdötchen schon gut, die Camorra zu jedem der angebotenen Rezepte weiß.

Seine gastronomische Rundreise startet ausgerechnet in Madrid. Ein Widerspruch? Nein, in der Metropole spiegelt sich die Vielfalt des Landes wider. Etwa auf dem Fischmarkt, wo Camorra auf „Eingelegte Sardinen auf knusprigen Kräutern“ gestoßen ist.

Südlich von Salamanca im Westen des Landes hat Camorra die „Huertas“ erkundet, die Gemüsegärten, und in der Region Jerez geht’s – natürlich – um Sherry und um Fisch, vom Meeresfrüchtesalat bis zum „Geschmorten Tintenfisch mit Kichererbsen“. Und auch dem Schinken widmet Camorra ein ganzes Kapitel

Mit seinen vielen kleinen Geschichten, den über 130 Rezepten – schnellen ebenso wie aufwändigen – und den wunderbaren Fotos ist „Viva Esspana“ mehr als ein Kochbuch. Wenn der Schmöker nicht ziegelschwer wäre, könnte man ihn glatt als Reiseführer missbrauchen und auf Camorras Spuren durchs Land reisen. Am besten zu Fuß, damit das gute Essen nicht so anschlägt.

Bewertung: *****


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Lauter Lesenswertes

Ein Reiseführer, nicht nur ein Kochbuch

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