Magdalene Pennarz „Das Lachen der Pandora“, 236 Seiten, 17,90 €, Dresdner Buchverlag, ISBN: 978-3941757103;
Nach den ersten paar Seiten war ich irritiert: Ein Debüt und doch so viel Lebensklugheit? Dann las ich, dass die Autorin 71 Jahre alt ist. Und nun ist klar, warum die Geschichte von Anna so prall, so facettenreich, so eindringlich, aber auch so überladen ist.
Die seltsam, entrückte Anna ist der zielstrebigste Mensch, den man sich vorstellen kann. Sie lebt in einer Kleinstadt und heuert bei einer Akademikerfamilie an, um deren Kinder aufzuziehen. Für einen Hungerlohn macht sie den Haushalt, kümmert sich um alles, bis es für sie an der Zeit erscheint, ein neues Kapitel einzuschlagen.
Dann sucht sie sich einen Mann, Franz, unterzieht ihn völliger Kontrolle, lässt sich einen Sohn zeugen, den sie nach eigenen Wertmaßstäben aufzieht. Sie baut ein Haus, wird den Mann wieder los, verliert den Sohn und unterhält am Ende ein Karussell, das am Ende die ganze Welt verschlingen könnte.
Was für ein seltsames Buch. Geschrieben mit großer Kraft, verliert es sich bisweilen in Überladung, dann sind dann Passagen, die man überblättern kann, bevor es wieder Intensität aufnimmt. Ein zutiefst irritierendes Buch. Es hat was, und dann wieder stellt sich die Frage: Muss ich das lesen?
Ja, eigentlich schon!
Bewertung: ****
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