Dagmar Röhrlich „Tiefsee – Von schwarzen Rauchern und blinkenden Fischen“, 320 Seiten, 24 €, Mare, ISBN: 978-3866481220;

Die Menschen waren auf dem Mond, auf den höchsten Gebirgen, sie waren auch am tiefsten Punkt des Meeres. Allerdings kennen sie bis heute die Unterwasserwelt am allerwenigsten, wie erst vor ein paar Tagen Zeitungsmeldungen über zehntausende neue Arten deutlich machten.

Die Tiefsee ist wie ein ferner Planet. Erst vor gut 150 Jahren lernten die Menschen, dass sich in der dunklen Welt, in der auf jedem Quadratzentimeter Wasser ein ungeheurer Druck lastet, tatsächlich Leben herrscht.

Den ersten Durchbruch in der Erforschung der Tiefsee waren die Tauchfahrten von Jacques Piccard, der vor 50 Jahren mit dem U-Boot Trieste den tiefsten Punkt im Marianengraben erreichte, 10910 Meter tief.

Die Wissenschaftsjournalistin Dagmar Röhrlich hat die spektakuläre Expedition von 1960 noch einmal nacherzählt. Der rote Faden ihrer reich illustrierten Tiefsee-Geschichte ist allerdings eine Expedition, die fast 90 Jahre vorher stattfand, von Dezember 1872 bis Mai 1876. Die Reise des britischen Forschungsschiff Challenger stand am Anfang der modernen Meereswissenschaften.

Röhrlich ist eine glänzende Erzählerin. Sie schildert komplexe Vorgänge leicht verständlich und vertieft das Wissen durch kürzere Infokästen. Sie erläutert das Phänomen der Meeresströmungen, erklärt, woher die Manganknollen kommen, und welche Auswirkungen die Kontinentaldrift hat.

Manches fehlt aber doch, zum Beispiel ab und zu mal ein Foto „von schwarzen Rauchern und blinkenden Fischen“ statt einer Zeichnung. Und auch menschgemachte Probleme kommen definitiv zu kurz, ob das nun die Konflikte um Rohstoffe sind oder die Überfischung.

Bewertung: ****


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Lauter Lesenswertes

Die Tiefsee, eine Welt voller Geheimnisse

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