Vidhu Mittal „Indien – Die neue vegetarische Küche“, 208 Seiten, 24,80 €, Zabert Sandmann, ISBN: 978-3898832335;

Mindestens ein Viertel der Inder leben angeblich vegetarisch. Bei den Angehörgen der Jain, einer in Indien beheimateten Religion, ist es sogar eine Sünde eine Mücke zu erschlagen. Kein Wunder also, dass die indische Küche auch im vegetarischen Bereich Maßstäbe setzt.

Bei vielen Europäern gilt die indische Küche als ungenießbar scharf und geprägt von Aromen, die der Zunge fremd sind. Alles falsch, wie auch Vidhu Mittal mit ihren Rezepten zeigt. Die Kochlehrerin, die in Bengaluru lebt, arbeitet sogar europäische Einflüsse mit ein.

So sind ihre Rezepte – und das ist eine Stärke dieses Buches – auch dann umzusetzen, wenn es irgendwo in erreichbarer Distanz einen Asia-Laden gibt. Wer das Buch aufschlägt und sich die Auflistung der „typsichen Gemüse und Kräuter“ ansieht, der erlebt ohnehin ein Déjà-Vu: Von Spinat, über Zucchini und grünen Bohnen bis zu Brokkoli, Rettich und Kartoffeln – alles wohl bekannt.

Anders bei den Hülsenfrüchten, die neben Reis ein Grundnahrungsmittel sind: Gut Kichererbsen sind inzwischen auch hier überall erhältlich, aber Mungbohnen, Urdbohnen sowie gelbe und rote Linsen kennen wir eher noch als Sprossenlieferanten.

Ansonsten heißt es Ausprobieren, zum Beispiel die frittierten Kartoffeltaler, eine wunderbare Vorspeise, oder die Kochbananen in Joghurtsauce oder die Bittergurkenklöschen in Tomatensauce.

Ein tolles Kochbuch, wie geschaffen für experimentierfreudige Vegetarier. Sehr einladend sind die wunderbaren Fotos. Und wer’s ganz genau wissen will,der erfährt sogar noch in Schritt-für-Schritt-Anleitungen wie zum Beispielindischer Frischkäse zubereitet wird.

Bewertung: *****


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Von wegen nur scharf und exotisch

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