Was zeichnet einen Thriller aus: Dass er vorgebliche Zufälle kalkuliert einsetzt? Dass er eine Botschaft hat, und spannende Geschichten erzählt, in denen unbescholtene Menschen in lebensbedrohende Situationen geraten? Ja, so geht das bei William Boyd. „Einfache Gewitter“ ist der zehnte Roman des in Ghana geborenen schottischen Autoren, der mit „Erbarmungslos“ internationale Bekanntheit erlangte.
Adam Kindred ist ein junger Klimaforscher mit amerikanischem Pass, der in London eine neue berufliche Herausforderung sucht. Durch Zufall kommt er einem verbrecherischen Pharmakonzern auf die Schliche und einen Mord angehängt. Was tun?
Der smarte Wolkenforscher versucht, sein Leben hinter sich zu lassen. Keine feinen Hotels, keine Kreditkarten, kein Handy mehr, kein Pass. Und täglich duschen ist auch nicht mehr für den Penner wider Willen in Londons Schattenwelt. Aber ob ihn das rettet?
Irgendwann aber beginnt Adam sich zu wehren. Er nimmt sein Leben wieder in die Hand. Aus dem Gejagten wird ein Jäger, der Schritt für Schritt das Komplott aufdeckt, was ihm beinahe zum Verhängnis geworden wäre.
Glänzend recherchiert ist die Geschichte, der Wahl-Londoner Boyd kennt auch die Abgründe der Metropole, und er kennt sich aus in der Skrupellosigkeit großer Konzerne, die für ihren Erfolg (offenbar) auch vor Mord nicht zurückschrecken würden. Ein packendes, sehr gut recherchiertes Buch, ein fast perfekter Thriller, der manchmal, nur manchmal etwas aufgesetzt und überkonstruiert wirkt.
Bewertung: ****
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