Andreas Unterweger „Wie im Siebenten“, 137 Seiten, 18 €, Droschl Literaturverlag, ISBN: 978-3854207573;

Ein leichtes Buch zu schreiben, ist schwer. Und leicht ist dieses Buch keinesfalls, mit seiner kunstvollen, teilweise verschwurbelten Sprache, seinen ständigen Wiederholungen, diesem „ich, Andreas“. Als Leser muss man sich Zeit nehmen, um die Geheimnisse zu erkennen.

„Wie im Siebenten“, das ist für die frisch verliebten Judith und Andreas der siebte Himmel genau wie der siebente Bezirk Wiens, in dem sie sich eine Wohnung genommen haben. Wenn Judith morgens die Wohnung verlässt, wendet sich Andreas dem Schreiben zu, dem Schreiben seines ersten Romans, der ein ganz besonderer sein soll.

Und dann will er auch noch Gitarre spielen lernen, und merkt, dass auch das nicht so leicht ist, wie das leben insgesamt nicht so leicht ist, wie man es im Überschwang der Gefühle, als Liebender, glauben möchte. Und davon handelt dieses Buch.

Von kleinen Unsicherheiten im Vertrauen, genährt durch fehlendes Zutrauen zu sich selber. Wie hat sich Judith verändert, als sie von ihrer Griechenlandreise zurückkehrt? Und so geht es in dieser Liebesgeschichte auch um die Möglichkeit des Scheiterns. Dazu gehört natürlich auch, dass das Ende offen bleibt.

Dieses leicht erscheinende Buch ist gewöhnungsbedürftig. Andreas  Unterwegers Vergangenheit als Musiker ist auf jeder Seite zu spüren. Fast lassen sich refrainartige Passagen in seiner Erzählung erkennen und ein ganz eigenwilliger Rhythmus der Sprache.

Der 32-jährige Jungautor führt die Leser immer wieder in die Irre, springt in den Zeiten und spielt ganz kunstvoll mit dem Leser. „Wie im Siebenten“ ist ein Buch für Sprachliebhaber, keines für Fans der gepflegten Erzählung. Es ist ein Experiment, man kann es mögen, man muss es aber nicht. Leider habe ich nie so richtig hineingefunden, eine Empfehlung ist es mir trotzdem wert.

Bewertung: ****


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Lauter Lesenswertes

Ich, Andreas, und ein Spiel mit Liebe und Sprache

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