Keine Zeit auf dem Weg zum Glück

Miriam Koch „Keentied – oder die Kunst zu fliegen“, 40 Seiten, 13,90 €, Gerstenberg, ISBN: 978-3836953146;

Was will der Mensch? Ja, er will glücklich sein, doch wie schon Bertold Brecht wusste: „Alle rennen nach dem Glück, doch das Glück rennt hinterher“. Den, und das bedeutet der (plattdeutsche)  Titel von Miriam Kochs neuem, wunderbaren Bilderbuch „Keentied“: Der Mensch hat „keine Zeit“.

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Der Weizen, nicht die Spreu

Was Schöneres als Kinderbücher gibt’s kaum. Aber vieles von dem, was Jahr für Jahr auf den Markt kommt, ist – ganz ehrlich gesagt – langweilig, schlecht gemacht, nicht sehr ansprechend illustriert oder gleich alles zusammen. Fünf Neuerscheinungen, die uns wirklich gefallen haben, stellen wir in den nächsten Tagen vor. Lesen Sie selbst:

  • Miriam Koch „Keentied – oder die Kunst zu fliegen“ (Gerstenberg);
  • Ulrich Plenzdorf/Stefanie Harjes „Gutenachtgeschichte“ (Hinstorff);
  • Sebastian Loth „Jolante sucht Crisula“ (NordSüd);
  • Franz Fühmann/Jacky Gleich „Das Wintermärchen“ (Hinstorff)

und ein Klassiker:

  • Lewis Carroll/Robert Ingpen „Alice im Wunderland“ (Knesebeck).

Mehr Freiheit, mehr Lebensfreude

Dörthe Huth „Lass los und werde glücklich“, 192 Seiten, 12,95 €, Südwest, ISBN: 978-3517085708;

Lass_los

Dass die meisten unserer Probleme ihre Ursachen in der Kindheit haben, ist vielen Menschen inzwischen klar. Die Diagnose ist mühsam. Dörthe Huth, Heilpraktikeirn und Gestalttherapeutin, geht einen pragmatischeren Weg: In sechs Schritten loslassen, um glücklich zu werden.

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Hinter jeder Serie steckt die Angst zu scheitern

Franz Dobler „Aufräumen“, 208 Seiten, 17,90 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-3888975073 (als bvt-Taschenbuch, 8,95 €);

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Nicht mehr ganz neu, der (vor zwei Jahren erschienene) neue Franz Dobler, aber immer eine Empfehlung wert. Der Titel ist Programm: Aufräumen, also sein Leben aufräumen, das will Beat, ein Mann am Rande der Gesellschaft. Er hat die Schnauze voll, er will raus, er weiß nur nicht wie.

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Am deutschen Holz soll Afrika genesen

Thomas von Steinaecker „Schutzgebiet“, 384 Seiten, 19,90 €, Frankfurter Verlagsanstalt, ISBN: 978-3627001605;

Schutzgebiet

Literatur ist die Darstellung einer erfundenen Geschichte, um ein real existierendes Problem pointiert darzustellen. Ist da so? Klingt nach Deutschlehrer? Aber womöglich würde Thomas von Steinaecker das unterschreiben. Der Schriftsteller hat eine afrikanische Kolonie erfunden und erzählt eine amüsante Geschichte, die als Räuberpistole gelesen werden kann, aber auch als Analogie zur jüngsten Wirtschaftskrise.

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Nach dem Blackout tanzen nur noch die Ratten

Michael Tietz „Rattentanz“, 840 Seiten, 22,80 €, Bookspot, ISBN: 978-3937357379;

Rattentanz

Ein Thriller aus Deutschland. Das erste Buch eines Krankenpflegers aus dem Südschwarzwald. Erschienen in einem kleinen Münchner Verlag namens Bookspot. Geht das überhaupt? Ja, es geht. Nur ein Beispiel: In der Kategorie“ Bücher aus dem Schwarzwald“ hat „Rattentanz“ bei Versandhändler Amazon alle anderen Neuerscheinungen glatt überrundet.

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„Short Cuts“ durchs New York der 1970er

Colum McCann „Die große Welt“, 537 Seiten, 19,90 €, Rowohlt, ISBN: 978-3498045111;

McCann

Der aktuell größte New-York-Autor ist ein Zugereister, der in Irland geborene Colum McCann. Er führt uns zurück ins Jahr 1974, als die Welt noch in Ordnung war: Ost und West, Gut und Böse, und auch die Zwillingstürme des World Trade Centers standen noch – ein Symbol der „freien Welt“. Und genau dort hat der französische Hochseilartist Philippe Petit sein Seil gespannt.

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Das arme Stehaufmännchen

Elliot Perlman „Drei Dollar“, 416 Seiten, 22,95 €, DVA, ISBN: 978-3421043719;

Nein, der Roman der Krise ist das nicht, wie ich schon lesen konnte. Aber „Drei Dollar“ ist ein überzeugendes Sittengemälde unserer Zeit, eine Geschichte von Auf- und Abstieg und davon welche Faktoren über Erfolg und Scheitern bestimmen.

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Was man am besten nicht fragen sollte

Tilmann Spengler „Sind Sie öfter hier?“, 176 Seiten, 18 €, Ullstein, ISBN: 978-3550087684;

Spengler

Tilman Spengler, Sinologe, Journalist, Autor und einst Mitarbeiter des Philosophen Carl-Friedrich von Weizsäcker, gebricht es an einem jedenfalls nicht, an Selbstbewusstsein. Dass er die „Kunst der Konversation“ beherrscht, daran lässt er in seinem jüngsten Buch keine Zweifel. Was genau er meint, bleibt indes unklar.

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