Ilse Helbich „Das Haus“, 140 Seiten, 18 €, Droschl Literaturverlag, ISBN: 978-3854207627;

In diesem Buch steckt die Weisheit eines langen, erfüllten Lebens. Die 87-jährige Ilse Helbich, die erst vor ein paar Jahren mit dem literarischen Schreiben begann, plädiert an die Unvernunft des Alters, zu wagen, was möglich ist, was das Herz einem ansagt.

Viel von ihrem eigenen Leben hat die 1923 in Wien geborene Autorin, die viele Jahre für Hörfunk und Zeitung arbeitete in dieses Buch gesteckt. Mit 65 Jahren will es die Erzählerin noch einmal wissen: Mit ererbtem Geld kauft sie ein heruntergekommenes, schon seit Jahren unbewohntes Haus auf dem Land,  in einem Dorf, in das sie nie wollte. Und es entwickelt sich so etwas wie eine „Partnerschaft“.

Je länger die Frau an der Verschönerung des Hauses und des Gartens arbeitet, je mehr findet sie dort Identität und Zugehörigkeit. Sie nähert sich ihren Nachbarn an, und gemeinsam überstehen sie ein Hochwasser, das die gerade renovierten Fundamente zu unterspülen droht. Das Haus macht die Frau zu einem Teil der Dorfgemeinschaft. Man hilft sich, man ist für einander da.

Das ist die eine Seite, die andere Seite ist, dass sich die Frau mit fortschreitender Renovierung der Endlichkeit ihrer Existenz immer bewusster wird und macht sich immer mehr Gedanken, was später einmal sein wird mit dem Haus und dem Garten.

„Man kann sich nicht vorstellen, wie das Alter von innen ausschaut“, hat Ilse Helbich vor einiger Zeit in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau gesagt. Dieses Büchlein erzählt zumindest ein bisschen davon und das  in einer ruhigen, unbeeindruckten Sprache. Bemerkenswert!

Bewertung: ****

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Lauter Lesenswertes

Mit 65 ist noch lange nicht alles vorbei

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