Kaum zu glauben: Bis zu ihrem frühen Tod hielt Maria Callas streng Diät und sammelte trotzdem mit großer Leidenschaft Kochrezepte. Ihr Faible für hervorragende Küche war allerdings nur engsten Freunden bekannt. Deshalb dauerte es auch so lange, bis Bruno Tosi, Archivpfleger und Bewahrer des Erbes der Callas, dieses Buch herausgab. Sozusagen als Dessert gibt’s noch auf CD die schönsten Arien der „Göttlichen“.
Maria Callas soll vor Auftritten gelegentlich rohe Leber mit Öl beträufelt, zu Brei zerstampft und gegessen haben. Alternativ hat sie aber schon mal, so erzählt es ihr ehemaliger Ehemann Giovanni Battista Meneghini, ein800-Gramm-Steak verdrückt haben. Anekdoten wie diese machen den schon Ende 2007 erschienenen Rezeptband reizvoll, die kleinen Geschichten auch wie die vielen Fotos aus dem Leben des Callas.
Sie liebte Salamis und Süßspeisen, auch auch ausgefallene Kreationen von süß und pikant. Auch für (Pilz-)Risottos hatte sie eine Menge übrig. Ob sie das alles gekocht hat, was sie da in einem Koffer sammelte?
Interessant sind auch die Quellen der Rezepte: Inspirationen bekam die Callas in „Harry’s Bar“ in Venedig, wo sie die legendären Carpaccios genoss, in diversen anderen Edelrestaurants in Italien, aber auch von den eigenen Köchen auf der Yacht mit ihrem Ehemann Onassis, in Griechenland, Frankreich und in Nord- und Südamerika n- wo immer sie auch unterwegs war.
Das Leben ist halt einfach zu kurz, um schlecht zu essen. Auf wen konnte das mehr zutreffen, als auf die Callas, die nur 53 wurde.
Bewertung: ****