Wer will schon so sein wie seine Mutter? Oder sein Vater? Und doch sind die Parallelen im Verhalten meist größer als gehofft. Das muss nicht sein, oder wie die Psychologin Ursula Nuber sagt: „Es gibt keine schicksalhafte Entwicklung der eigenen Biografie, wir müssen also nicht zwangsläufig unser ganzes Leben mit den Auswirkungen unserer frühen Erfahrungen kämpfen.“
Ursula Nuber, die als stellvertretende Chefredakteurin die Fachzeitschrift „Psychologie heute“ mitgestaltet, beschreibt in zehn Kapiteln, wie problematische Verhaltensmuster entstehen, wie man sie sich bewusst macht und damit umgehen lernt oder sie gar überwindet (was, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, extrem schwierig ist). Gerade in schwierigen Lebenssituationen treten diese Kindheitsmuster verstärkt hervor (und richten Schaden an).
Deshalb sind wir allerdings noch lange nicht „Opfer“. Der aktive Umgang mit unseren Erfahrungen und Erinnerungen hilft die Prozesse zu erkennen. „Warum bin ich so, wie ich bin?“ Das ist die entscheidende Frage, sozusagen der Schlüssel zur (Selbst-)Erkenntnis.
Und dieses Wissen macht sich in vielen Situationen bemerkbar: bei der Partnerwahl („immer die Falschen“), in steter Erschöpfung (wann immer etwas Negatives passiert, das ins Muster passt), bei Problemen eine Entscheidung zu treffen („was will ich wirklich?“), bei der Nutzung von Ersatzdrogen (Essen, Alkohol, Nikotin), bei immer wiederkehrenden Selbstzweifeln und plötzlichen Angstzuständen.
Sie kennen das? Dann ist dieser Ratgeber richtig für Sie. Ursula Nuber beschreibt anhand vieler Beispiele aus ihrer therapeutischen Praxis Symptomatiken des Gefangenseins in Kindheitsmusters und wie man raus findet. Aber eins ist immer klar: Sich aus den Mustern der Kindheit zu lösen, ist harte Arbeit.
Bewertung: *****
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