Ein überfälliges Buch: Das „Kursbuch Datenschutz“ bietet all jenen, die sich im Internet bewegen, ohne genau zu wissen, was dort passiert, gute Hinweise, wie sie ihre Datens schützen können. Das gilt natürlich im Besonderen für das Web 2.0, für Facebook, Lokalisten & Co.
Ich war selber dabei in den 80er Jahren, als wir gegen angeblichen Daten-Missbrauch bei der Volkszählung demonstrierten. Und heute? Da offenbaren junge und alte Menschen fast alle Geheimnisse über sich und geben sie im weltweiten Netz preis.
Erst vor ein paar Wochen gab es ein hoffnungsvolles Signal. Das EU-Parlament lehnt den schon von der Kommission befürworteten, alle Datenschutz-Bedenken außer Acht lassenden Austausch von Bankdaten ab.
Ansonsten gilt bei staatlichem Handeln in erster Linie das Gebot: Sicherheit vor Datenschutz. Die Innenminister Schily und Schäuble haben die Schrauben immer fester zugedreht: Von BKA-Gesetz bis Vorrastdatenspeicherung.
Und dann sind da noch die Großkonzerne, die bespitzeln und kontrollierem, von Telekom über Lidl bis zur Deutschen Bahn, von der Postbank bis zur Bundesanstalt für Arbeit. Manchmal ist es ein perfider Kontrollwahn, der hinter den Datenlecks steht, manchmal aber auch schlicht handwerkliche Fehler.
Und dann kommen noch die Gefahren im Internet. Jedem, der nicht aufpasst (oder nicht Bescheid weiss), droht ein Trojaner. Er kann ausspioniert oder Teil eines Bot-Netz werden und so für die Weiterverbreitung der Schädlinge sorgen.
Die beiden Journalisten Michael Brückner und Andrea Przyklenk haben sich nicht nur intensiv in die Materie eingearbeitet, sie liefern auch zahllose Hinweise und Strategien, wie man sich wirkungsvoll schützen kann. Besonders wertvoll: Das Kapitel über Kinder und Jugendliche im Netz.
Bewertung: ****
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