Orient trifft Okzident, man nehme einen Schuss deutsche Romantik und mische ihn mit einer Prise Märchen aus 1000 und einer Nacht, und fertig ist „Hinterland“. Naja, das klingt zu schön, und ich muss sagen, ich war so richtig enttäuscht von diesem neuesten Opus von Feridun Zaimoglu, nachdem mir dessen „Liebesbrand“ sehr gut gefallen hatte.
Aber so ist das mit der Romantik, und Zaimoglu ist ein hoffnungsloser Romantiker: Dem einen gefällt’s, der andere kann damit nichts anfangen. Mir erschien es als mühsam, den vielen Erzählsträngen zu folgen, ohne je das große Ganze dahinter zu erblicken.
Der Roman mäandert dahin wie ein wilder Fluss, mal führt er uns nach Prag, dann nach Istanbuld und zurück nach Berlin, an die Nordsee und nach Ankara. Es geht um Ferda und Aneschka. Sie haben sich in Prag getroffen und trennen sich immer wieder, um sich über ihr Leben und ihre Gefühle klar zu werden.
Dazwischen treten aber noch andere, märchenhafte Figuren auf: die Dame Vlasta etwa, die in Kontakt steht mit Waldzwerglein. In einem Interview sagte Zaimoglu mal, es gehe ihm um „die Sehnsucht“ , um die „Suche nach Erfüllung“.
Für diesen Roman, gewidmet den „Sonderlingen“, bin ich leider zu gewöhnlich.
Bewertung: **
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