Kristof Magnusson „Das war ich nicht“, 289 Seiten, 19,90 €, Antje Kunstmann, ISBN: 978-38889757820;

Drei Menschen, drei Fehlentscheidungen, drei Wendepunkte. Der in Hamburg geborene Kirchenmusiker und Übersetzer  Magnusson hat eine Geschichte zum Börsencrash geschrieben – von Jasper, einem Investmentbanker im Größenwahn, von der Übersetzerin Maike, die nach einem neuen Sinn sucht, und dem amerikanischen Bestsellerautor Henry, den eine Schreibblockade quält.

Über die Ursachen der Finanzkrise wird viel gerätselt. Gier ist das meist gebrauchte Attribut. Aber eigentlich ist es ja viel komplizierter, wie das Beispiel Jasper zeigt. Der 31-jährige Trader in Chicago hat immerhin 200 Millionen Dollar versenkt.

Vorangegangen war dem eine Blitzkarriere, die mit Vernunft nicht mehr viel zu tun hat. Schließlich geht dem Nomalmenschen ja nicht ein, wieso die Banken selbst mit Verlustpapieren traumhafte Gewinne machen konnten. In echt übrigens, nicht nur im Roman. 

„Man soll ja nicht Peanuts sagen, aber im Grunde genommen war es das.“ Das Verhältnis zu Gewinn und Verlust fehlt in dieser Welt völlig. Eine Karriere wie im Rausch endet im Chaos einer ganzen Bank, und am Ende landet Jasper auf der Fahndungsliste.

Und da kommen Bestsellerautor Henry LaMarck und seine deutsche Übersetzerin Meike Urbanski ins Spiel. Er sieht ein Foto von Banker Jasper Lüdemann und findet auf diese Weise endlich die Geschichte, die er schreiben will. Und sie, auf der Spur von LaMarck, dessen Werk sie übersetzen soll, trifft in Chicago auf Banker Jasper.

Ein Dreiecksspiel, das hier arg konstruierterscheint, ist flott erzählt, mit Humor und Tiefgang, ein wirklich unterhaltsames Stück Literatur. Ein ernster Hintergrund mit leichter Hand erzählt. Eine Komödie im besten Sinne. Da verzeiht man ein sprachliche Volten gerne.

Lesen!

Bewertung: ****


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Lauter Lesenswertes

Auch Jasper ist schuld an der Finanzkrise

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