Ehrlich gesagt ist mir Medienkoch Jamie Oliver in den vergangenen Jahren ziemlich auf den Geist gegangen. Der Mann war omnipräsent, geradezu verbraucht, und seine Küche hatte nicht mehr viel Inspirierendes. „Jamies Amerika“ ist endluch wieder ein großer Wurf.
Wer an Amerika denkt und an Essen, dem fallen bestenfalls Fajitas und im schlechtesten Fall Hamburger und T-Bone-Steak ein. Oliver nahm sich viel Zeit für dieses Buch, um Vorurteile („Junkfood und Riesenportionen“) zu widerlegen. Es ist gelungen.
Für den Briten ist das Kochbuch auch ein politisches Signal: Obama und Rezession, die Rückkehr zur Bescheidenheit. Die vorgestellte Küche passt dazu. Sie widerspiegelt die kulturelle Vielfalt dieses Landes.
Natürlich gibt’s auch bei Jamie Oliver Hamburger und Waldorfsalat – angeblich eine Kreation des gleichnamigen New Yorker Traditionshotels. Aber der englische Meisterkoch liefert auch Rezepte für einen feurigen Nudeltopf aus China, für orientalische Bulgursuppe und für frittierte (Garnelen-)Happen aus Louisiana und sogar indianische Rezepte.
Ein feines Kochbuch mit vielen überraschenden Rezeptideen. Für mich war’s eine Entdeckung. Mit dem Nachkochen habe ich schon begonnen.
Bewertung: ****