Peter van Ham „Indiens Tibet – Tibets Indien“, 264 Seiten, 45 €, Hirmer, ISBN: 978-3777422213;
Wer Tibet hört, denkt an den Dalai Lama und an die chinesische Besetzung dieses imponierenden Hochlands im Himalaya. Aber es gibt noch ein anderes, weitgehend unbeachtetes Tibet. Das liegt im West-Himalaya, gehört zu Indien und wurde von Exil-Tibetern zu neuer kultureller Blüte geführt.
Der Dalai Lama persönlich gab diesem prächtigen Bildband des Fotografen Peter van Ham ein Geleitwort mit. Das tibetisch-indisch Grenzgebiet ist auch eine kulturelle Scheide von Westen und Osten. Hier begegnen sich der indo-europäische Sprachenraum und der tibetisch-burmesische.
Peter von Ham hat sich auf die Spuren der Menschen gebmacht. Er hat Menschen fotografiert, deren (religiöse) Kunst und die karge, harte Gebirgslandschaft. Die Impressionen van Hams werden ergänzt von historischen Aufnahmen.
Gegliedert ist der wunderbar illustrierte Band nach Regionen, von Shimla über Ladakh bis Dah-Hanu, die letzte Zuflucht der Arier.
Vor exakt 100 Jahren war es der deutsche Archäologe August Hermann Francke, der diese unbekannte, bis heute geheimnisvolle Region bereiste (und fotografierte). 30 Jahre später war es der deutsche Abenteurer Heinrich Harrer, der nach Lhasa reiste und den Dalai Lama kennen lernte und später auf indischem Territorium als Kollaborateur inhaftiert wurde. Erst seit ein paar Jahren ist die Region wieder öffentlich zugänglich, und der Frankfurter Peter van Ham gehörte zu den ersten Wiederentdeckern.
Ein wunderbares Buch für alle Indien- und Tibet-Fans!
Bewertung: *****
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