Anne Cuneo „Zaida“, 569 Seiten, 27 €, Bilger, ISBN: 978-3037620045;

Die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die Geschichte eines Jahrhunderts zwischen den Jahrhunderten und eine europäische Geschichte: 1859 wird Zaida, zu deutsch: Die Vielgebliebte, in England geboren. 100 Jahre, etliche Umbrüche und zwei Weltkriege später, schreibt Zaida ihre Lebensgeschichte auf.

Medizin will Zaida studieren, Ärztin werden. Darum geht sie zum Studium nach Zürich. Sie ist eine starke Frau und eine mutige Frau. Zurück in Cornwall rettet sie nach einem Grubenunglück untertage Bergarbeiter.

Sie heiratet, trennt sich, heiratet wieder, arbeitet in Florenz. Ihr Mann wird ermordet, der Erste Weltkrieg erschüttert Europa, in Mailand kämpft Zaida gegen die Spanische Grippe, lernt Francesco kennen, Arzt wie sie.

Der Faschismus macht sich in Europa breit, und nun gehen Zaida und Francesco nach Zürich. Sie befassen sich mit Psychotherapie und helfen beim Widerstand gegen Mussolini. Und wieder reißt ein Krieg tiefe Wunden.

Kann eine Schriftstellerin mehr in einen Roman packen? Mehr als ein Leben, das so packend ist wie viele Leben? Und über all dem steht die  Liebe – sie ist der Treibstoff für Zaida, nur weil sie liebt, verkraftet sie all die Schicksalsschläge.

Ein heftiges Buch, das die 73-jährige Schweizerin Anne Cueno in diesem Jahr veröffentlicht hat. In Deutschland ist die in Paris als Kind italienischer Eltern geborene Autorin zu Unrecht so gut wie unbekannt. Dabei veröffentlicht sie schon seit 1967 Erzählungen, Romane und Theaterstücke. Sie überstand eine Krebserkrankung, arbeitete fürs Schweizer Fernsehen und drehte Dokumentarfilme.

Auch das ein Leben wie ein Roman. Nicht unwahrscheinlich also, dass Zaida in vielen Aspekten autobiografisch ist – darum: Lesen!

Bewertung: ****

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Lauter Lesenswertes

Wieviel Schicksal passt in ein Leben?

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