Wer das Wasser hat, hat die Macht

Assaf Gavron „Hydromania“, 285 Seiten, 9 €, Luchterhand, ISBN: 978-3630621562;

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Ein interessantes Szenario: Wasser, genauer: Trinkwasser, ist der weltbestimmende Faktor geworden im Jahr 2067, in dem der israelische Autor Assaf Gavron seinen kleinen, aber feinen Roman angesiedelt hat. Gavron hat nicht die Brillianz eines William Gibson, und auch an der Spannung hapert es bisweilen, faszinierend in ihrer Bedrohlichkeit ist indes die Gesellschaftsutopie. Weiterlesen

Bismarck und Kohl, aber leider viel zu dünn

Stephanie U. Bart „Goodbye Bismarck“, 200 Seiten, 17,90 €, Plöttner. ISBN: 978-3938442623;

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Zwei alternde Linke, die noch einmal eine Aktion starten wollen, ein zwischen Pflichtbewusstsein und subversiver Kunst schwankender Amtsleiter sowie ein paar spießige Polizisten und sonstige Hamburger Bürger, aus diesen Ingridenzien ist  der Erstling der in Berlin lebenden Autorin SU Bart gestrickt.

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Nur die Pelikane sind wirklich frei

Benjamin Lebert „Flug der Pelikane“, 185 Seiten, 14,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462040951;

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Benjamin Lebert hat das gleiche Problem wie Daniel Kehlmann und andere junge Bestsellerautoren. Man erwartet von ihnen einen Bestseller nach dem anderen. Für den „Crazy“-Autoren Lebert offensichtlich eine große Hürde. Auch wenn es im „Flug der Pelikane“ ums Ausbrechen geht, scheitert der 27-Jährige mit seinem vierten Roman grandios.

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Der Film als Schule des Lebens

David Gilmour „Unser allerbestes Jahr“, 256 Seiten, 18,95 €, Fischer, ISBN: 978-3100278197;

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Als ich dieses Buch las, musste ich an meinen kleineren Bruder denken. Der hatte keinen Bock auf Schule, schmiss das Gymmnasium, schaffte mit Ach und Krach Realschule und Fachoberschule und will jetzt studieren. Ob ihm Gilmours Therapie für faule Söhne geholfen hätte?

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Das unerträgliche Schweigen in der Nacht

Cécile Wajsbrot „Aus der Nacht“, 218 Seiten, 19,80 €, Liebeskind, ISBN: 978-3935890519;

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Ich gebe zu, dieser Roman interessierte mich aus zwei Gründen, die naiv erscheinen mögen: Zum einen der Verlag Liebeskind, an dessen Schaufenster ich bei meinen regelmäßigen Spaziergängen durchs Münchner Glockenbachviertel immer wieder vorbeikomme, und zum anderen weil der Name der Autorin auf eine jüdische Herkunft schließen lässt.

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Von den Juden, die zurückkehrten

Irmela von der Lühe/Axel Schildt/Stefanie Schüler-Springorum „Auch in Deutschland waren wir nicht wirklich zu Hause – Jüdische Remigration nach 1945“, 508 Seiten, 42 €, Wallstein, ISBN: 978-3835303126;

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Dass nach dem Ende des Dritten Reiches deutsche Juden aus dem Exil wieder in die frühere Heimat zurückkehrten, erscheint unglaublich. Denn die junge Bundesrepublik war in ihrem Innern alles anderes als judenfreundlich. Auf einer Tagung in Hamburg 2006 entstanden die Beiträge für dieses wichtige zeitgeschichtliche Werk.

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