War das jetzt? Ja, das war’s! Wie schade. Mit dem dritten Teil endet nun die Familiensaga der norwegischen Schriftstellerin Anne B. Ragde – eine der packendsten Geschichten, die ich in den vergangenen Jahren gelesen habe, aus einem fernen Land, das uns doch so nah ist.
So viel Schicksal ist selten wie in dieser Triologie um die Schweinezüchter-Familie mit den Vorgängerbänden „Das Lügenhaus“ und „Einsiedlerkrebse“. Wir erfahren nun endlich, ob sich der Bauer Tor nach dem Streit mit seiner Tochter Torunn tatsächlich umgebracht hat, was nun aus dem heruntergekommenen, einsamen Hof werden soll.
Was will Margido, der Bestattungsunternehmer, dem die Hitzewelle geschäftlichen Erfolg bringt? Und welche Pläne hat der dritte Bruder, der homosexuelle Erlend, der Vaterfreuden entgegen sieht? Designerwohnungen oder Sarglager sind nur zwei der Alternative für den Hof. Letztlich muss Torunn, aufgewachsen in Oslo und unbeleckt von Landwirtschaft, entscheiden.
Viele Lebenswege führt Anne B. Ragde in ihrer Familiensaga voneinander fort und dann wieder zusammen. Der Erfolg ihrer Trilogie ergibt sich aus der klaren, gefühlvollen Sprache, die gegen Ende zu aber depressivere Züge gewinnt. Das Leben ist kein Spaziergang, und so gibt es auch kein Happy-End, stattdessen Sieger und Verlierer und viele offene Fragen.
Grandios geschrieben, alle drei Bände, eine klassiche Sommerlektüre.
Bewertung: *****
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