Wer im Frühjahr nach Istanbul kommt, entgeht ihnen nicht. Auf den meisten Grünflächen der Stadt, auf den Mittelstreifen der Hauptstraßen erblühen Millionen von Tulpen. Seit ein paar Jahren besinnt sich die Türkei wieder (ein) Ursprungsland der beliebten Blume zu sein. Im 16. Jahrhundert kam die Kostbarkeit vom Hof des Sultans nach Zentraleuropa, wo sie buchstäblich Gold wert war. Davon erzählt dieses kostbar gemalte Bilderbuch.
Die amerikanische Kinderbuchautorin Deborah Noyes erzählt von der Blütezeit der holländischen Malerei und verknüpft diese mit einer Geschichte über Wirtschaftsspekulation – mit Tulpenzwiebeln, die schon Mitte des 17. Jahrhunderts den Kaufleuten der Handelsnation Reichtum brachten.
Hannahs Vater, ein Kaufmann in Amsterdam, hat an der Tulpenbörse in der Krise von 1637, als der Markt zusammenbrach, all sein Geld verloren und fast auch seine Familie – bis ihm die kleine Hannah ein Tulpenbild malt, in der Hoffnung, ihn zurückzugewinnen.
Davon, dass Tulpen ganze Kaufmannsdynastien begründen konnten, weiß man heute nichts mehr. Was geblieben ist, ist die holländische Malerei jener Tage, von Vermeer nd von Rembrandt, den die kleine Hannah ihren Freund nennt und der ihr bei ihrem Bild hilft.
Der inzwischen in New Jersey lebende Russe Bagram Ibatoullne hat Noyes Geschichte wunderschön illustriert, im Stil der Alten Meister.
Ein außergewöhnliches Bilderbuch für Grundschulkinder – und für Erwachsene.
Bewertung: *****
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