Die Frau als Königin, als wilde Frau – ist das die Vollendung der Frauenbewegung? Nein, es geht um die Bibel, um Spiritualität und Selbstverwirklichung. Autor Anselm Grün (64) ist so etwas wie ein Popstar der Kirche. Der Cellerar der Benediktinerabtei Münsterschwarzach ist der meist gelesene christliche Autor. Co-Autorin Linda Jarosch ist seine leibliche Schwester.
Anhand 14 biblischer Archetypen stellen die Autoren Eigenschaften dar, die jede Frau besitzt – mehr oder weniger ausgeprägt: Eva (die Mutter), Sara (die Lachende), Tamar (die wilde Frau), Mirjam (die Prophetin), Esther (die Königin), Maria Magdalena (die Liebende).
Gemeinsam erörtern Linda Jarosch und Anselm Grün, wie Leidenschaft und Liebe, Wildheit und Königtum, Mütterlichkeit und Priestertum, Weisheit, Gerechtigkeitssinn sowie Milde und Kampfgeist im Leben heutiger Frauen aussehen können.
Interessante Beschreibungen, gewiss, und auch die Dialoge zwischen Grün und seiner Schwester. Aber die Schlussfolgerungen, die Lebenshilfe-Gebote, die sich daraus ergeben, sind von einer großer Schlichtheit und getragenen von fast unerträglichem Pathos. Man muss schon sehr fest auf dem Boden der Kirche stehen, um damit etwas anzufangen.
Mich hat „Königin und wilde Frau“ nicht angesprochen, ist einfach nicht mein Trip. Schade.
Bewertung: **
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