Die Empathie im fast nichts

Lorenz Langenegger „Hier im Regen“, 166 Seiten, 20 €, Jung und Jung, ISBN: 978-3902497505;

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Ach ja, die Schweizer. Erstaunlich, wie viele neue Schriftsteller die von der deutschen Politik so geschmähte Alpenrepublik in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat: Katharina Faber, Alain-Claude Sulzer, Philipp Tingler und nun auch Lorenz Langenegger.

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Abenteuer Leben, Schicksal Emigration

Bettina de Cosnac „Gisèle Freund – Ein Leben“, 297 Seiten, 24 €, Arche, ISBN: 978-3716023822;

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100 Jahre alt wäre sie vor einem knappen halben Jahr geworden, am 19. Dezember 2008. Aus diesem Anlass veröffentlichte der Arche-Verlag eine detailreiche Biografie der berühmten Porträtfotografin und Fotojournalistin Gisèle Freund, die im ersten Viertel ihres Lebens noch Gisela Sophia Freund hieß.

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Warum wird man(n) ein Faschist?

Jonathan Littell „Das Trockene und das Feuchte“, 160 Seiten, 16,90 €, Berlin, ISBN: 978-3827008251;

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Jonathan Littell, hierzulande mit seinem kruden, monströsen 1400-Seiten-Wälzer „Die Wohlgesinnten“ wohl eher berüchtigt denn geschätzt, hat eine Mission: Die Erforschung des faschistischen Menschen. Statt dem fiktiven SS-Offizier Max Aue wie in „Die Wohlgesinnten“ hat er sich in dem Ergänzungsheftchen einem wirklichen Nazi gewidmet: Leon Degrelle.

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Die Idylle hat keine Zukunft

Alice Greenway „Weisse Geister“, 224 Seiten, 19,90 €, Mare-Buch, ISBN: 978-3866481015;

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An dem Ort, wo nebenan im Dschungel „der brüllende Schrei wilder Gibbons“ zu hören ist, endet die Kindheit von Kate (13) und ihrer älteren Schwester Frankie. Es ist 1967, wir sind in Hongkong, und der Vietnamkrieg bringt alles ins Wanken.

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Im Sonnenschein gibt’s keinen Sonnenschein

Christian Kracht „Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten“, 192 Seiten, 16,95 €, Kiepenheuer & Witsch, ISBN: 978-3462040418;

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So hätte es auch passieren können. Oder nicht. Wir befinden uns in einem scheinbar nicht enden wollenden Krieg totalitärer Systeme: Hier die von Lenin begründete Schweizer Sowjetrepublik (SSR), im Norden ein Bündnis von Deutschland und England, im Süden Italien – allesamt Faschisten. Und alle irgendwie verbündet mit dem Rest der Welt. Sogar mit Malawi.

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Die Liebe zu fremden Orten

Matthias Zschokke „Auf Reisen“, 240 Seiten, 18,90 €, Ammann, ISBN 978-3250601272;

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Wenn jemand eine Reise tut … Hier  erfüllt sich endlich dieser viel zitierte Satz von Matthias Claudius. Der Schweizer Matthias Zschokke hat tatsächlich viel zu erzählen. Für den Züricher Tagesanzeiger war  der Wahlberliner etliche Male „Auf Reisen“ – ohne Reiseführer.

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Wir sind schuld am Völkermord

Lukas Bärfuss „Hundert Tage“, 197 Seiten, 19,90 €, Wallstein, ISBN: 978-3835302716;

Die Grenzen zwischen gut gemeint und schlecht gemacht sind fließend. Und auch Schopenhauer wusste schon: „Zu allen Zeiten ist viele und gute Moral gepredigt worden.“ In diesem Sinne stellt Lukas Bärfuss in seinem „Hundert Tage“ über den Genozid in Ruanda die westliche (Entwicklungshilfe-)Politik schlechthin in Frage.

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Ehrenmörder sind Täter und Opfer

Ayse Önal „Warum tötet ihr?“ , 336 Seiten, 18,90 €, Droemer, ISBN: 978-3426274736;

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Naja, langsam nervt es schon. Wieder ein Buch über die mittelalterliche türkisch-kurdische Stammesgesellschaft, die so genannte Ehrenmorde an Frauen aus angeblichen religiösen Gründen fördert. Schlimm, dass es so ist. Schlimm aber auch, dass das westliche deutsche Bild von der Türkei zunehmend durch dieses Exzesse geprägt wird.

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Die vielen Formen von Wahrheit

Filip Florian „Kleine Krieger“, 268 Seiten, 22,80 €, Suhrkamp, ISBN: 978-3518420140;

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Ein Massengrab in einem kleinen Ort in Rumänien? Ganz klar, da denkt man sofort an Verbrechen des 1989 untergegangenen Diktators Ceaucescus. Das tut auch der rumänische Staat und lässt fünf mit Staatsterror erfahrene Experten aus Argentinien in die Karpaten einfliegen. Eine einfache Geschichte? Nein, keineswegs!

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Zahlreiche Morde und andere Unglücksfälle

Kate Atkinson „Lebenslügen“, 432 Seiten, 18,95 €, Droemer, ISBN: 978-3426198193;

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Alles ist gut: Drei Menschen und ein Tier in Edinburgh. Joanna Hunter (36), Ärztin, ihr Baby Gabriel, die Haushaltshilfe Reggie (16) und Sadie, der Hund. Doch dann bekommt dieses Idyll Risse. Gewalt wird das beherrschende Thema – und Jackson Brodie übernimmt die Ermittlungen.

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