Zivilisation ist, wo Meer und Land zusammenstoßen, an der Küste. Die Vielfalt von deren Formen und Eigenheiten ist unglaublich groß. Claudius Diemer, Experte für Satellitenbilder, zeigt uns bekannte Landschaften, die keiner so kennt.
Das liegt nur ganz am Rande daran, dass sie nicht so aussehen. Denn die dargestellten „Inseln und Küsten aus der Weltraumperspektive“ (Untertitel) sind keine Fotos im eigentlichen Sinne. Es sind anspruchsvolle Bearbeitungen von zusammengefügten Satellitenbildern, die nicht die Wirklichkeit so darstellen, wie wir sie mit dem Auge sehen, wie sie aber befreit von störenden Reflexionen und farblich aufgepimpt, aussehen könnte.
Umso satter das Blau des Meeres und das Grün der Küstenlandschaften, umso eindrucksvoller die Von-ganz-weit-oben-Bilder. Wer hat die nordfriesischen Inseln schon einmal so gesehen? (wie auf dem Titelbild, siehe oben).
Unglaublich faszinierend auch der Bosporus, die von Istanbul umschlossene Meerenge, die Asien und Europa trennt und Mittelmeer mit Schwarzem Meer verbindet. Ein schmales blaues Band, fast wie ein Fluß, gut erkennbar die zwei Brücken und, einem sich ausbreitenden Pilz gleich, die Metropole drumherum.
Oder die Malediven, jene aus Korallenriffen bestehenden Inseln, die sichin Atollen um fiktive Mittelpunkte gruppieren – „wie Perlenketten“, schreibt Diemer, der immer wieder die Bilder ganz gut erklärt.
Und er lässt erklären, welche Erklenntnisse aus Satellitenbildern gewonnen werden können – zu Klima und Wetter, über physikalische und biologische Eigenschaften der Meere.
Ich habe viel gelernt und noch mehr gestaunt.
Bewertung: *****
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