Margot Th. Brandlhuber/Michael Buhrs „Franz von Stuck – Meisterwerke der Malerei“, 251 Seiten, 34,90 €, Hirmer, ISBN 978-3777450551;
Vom Müllerssohn zum Malerfürsten: Die Karriere des Franz von Stuck wäre auch heute in unserer Mediengesellschaft noch bemerkenswert. Dem 1928 gestorbenen Niederbayern, bedeutendster Maler des Jugendstils, widmete das Münchner Museum Villa Stuck voriges Jahr eine große Jubiläumsausstellung. Kunstfreunden, die nicht dort waren, sei der vom Hirmer Verlag herausgebrachte Katalog empfohlen.
Das künstlerische Talent Stucks zeigte sich schon als Sechsjähriger, als er Nachbarn in seinem Heimatort Tettenweis malte. Statt im elterlichen Betrieb Müller zu werden, ging er nach München, wo er die königliche Kunstgewerbeschule in München besuchte und 1881, mit 18, an die königliche Akademie der Bildenden Künste wechselt.Schon ein Jahr später spricht man in München von dem begabten Zeichner und Maler.
Richtig bekannt wird er 1892, als er mit Franz von Lenbach und Friedrich August von Kaulbach die „Münchner Sezession“ gründet. Als Professor an der Akademie unterrichtet er unter anderem Wassily Kandinsky und Paul Klee. Die Villa Stuck wird 1898 nach seinen Entwürfen gebaut. Nichts, das von (seit 1906) Stuck hier nicht selbst entworfen hätte: Die Architektur, die Innendekoration, die Möbel und Gemälde und Plastiken.
Kein Wunder also, dass sich die Stadt München im Jahr des 850-jährigen Stadtjubiläums das Gedenken an einen ihrer bedeutendsten Künstler nicht entgehen lässt. Kuratorin Margot Th. Brandlhuber betont dabei jenen Teil seines reichhaltigen Schaffens, der sich mit klassischen Themen wie Versuchung, Tugend und Sünde beschäftigen – darunter auch sein berühmtestes Bild „Die Sünde“ von 1906.
54 Werke wurden in der Ausstellung gezeigt, Gemälde aus Museen in St. Petersburg, Wien, Venedig, Budapest und Sofia. Was den katalog so wertvoll macht, ist die Einordnung und Interpretation der „Meisterwerke der Malerei“ (Untertitel), die verschiedene Experten, allen voran Brandlhuber, bieten.
Unnötig zu erwähnen, dass der Hirmer Verlag den Katalog mit ausgezeichnetem Bilderdruck herausgebracht hat.
Für Kunstfreunde ein Muss!
Bewertung: *****
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