Im Vergleich zu Tarot- oder Lenormandkarten sind die Kipperkarten sicherlich die weniger bekannteren. Ihre Symbolik und ihre Bilder haben mich allerdings fasziniert. Vielleicht liegt es an etwas, das man Heimatbezug nennen könnte. Susanne Kipper, der die Karten zugeschrieben werden, stammte zwar aus Berlin, lebte aber zeitweise in München. Um 1873 soll sie die Kipperkarten entworfen haben.
Ob diese Legende stimmt oder nicht, ich bin in jedem Fall überzeugt, dass die Motive der Kipperkarten viel, viel älter sind und nach Vorlage jener über Generationen weitergegebenen Zigeunerkarten entworfen wurden.
Sie sind mir jedenfalls die liebsten. Ihre Bildersprache ist in mancher Hinsicht sehr eindeutig und damit auch von Anfängern zu interpretieren, auf der anderen Seite haben sie eine große Tiefe und Komplexität. Es macht einfach Spaß mit ihnen zu arbeiten.
Das sieht auch Christine Neumann so. Die ehemalige Stewardess (43), die Parapsychologie studiert und von Dolmetscherin bis zur Reiki-Lehrerin und Entspannungspädagogin alle möglichen Ausbildungen genossen hat, führt sehr kenntnisreich in die verschiedenen Deutungstechniken ein.
Ihr im Selbstverlag herausgegebenes Buch eignet sich für Anfänger auch deshalb, weil sie auch über Geldschneider, Scharlatane und die nötigen ethischen Regeln schreibt. Sie appelliert dem eigenen Gefühl zu vertrauen und sich intensiv damit auseinanderzusetzen, ob Kartenlegen wirklich das richtige Medium ist.
Ausführlich erläutert sie die Bedeutungen jeder einzelnen der 36 Kipperkarten und stellt kleine Legemethoden wie auch das große Kartenbild vor.
Ein wirklich gutes Lehrbuch. Schade nur, dass das für Ende 2007 angekündigte Arbeitsbuch noch immer nicht erschienen ist.
Bewertung: ****
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