Olaf Jacobsen „Ich stehe nicht mehr zur Verfügung“, 264 Seiten, 12,90 €, Windpferd, ISBN: 978-3893855384;
Der Mensch als soziales Wesen. Klingt gut, kann aber furchtbar belastend sein, vor allem für uns Frauen. Nur allzu gern übernehmen wir Verantwortung für unsere Mitmenschen, benehmen uns so, dass es ihnen ja an nichts fehlt. Und das Ende vom Lied: Wir kommen selbst zurück. Darum: „Ich stehe nicht mehr zur Verfügung.“
Dieses Buch ist ein Bestseller, das beweist, wie brennend dieses Thema ist. Dabei wäre es eigentlich ganz einfach, was einen belastet einfach hinter sich zu lassen. Wie das gehen kann, weiß jeder, der schon mal eine Familienaufstellung gemacht hat. Hier wie dort geht es um Stellvertreter.
Immer wiederkehrende Gefühle wenn wir bestimmte Menschen treffen, sind nicht zwangsläufig unsere eigenen, sagt Jakobsen. Sie können eine Folge der Resonanz zum anderen sein. Von „korrespondierenden Gefühlen“ spricht der Systemische Berater und Musiker. In einem Satz: Wir sind auch bloß Stellvertreter.
Jacobsens Botschaft ist hilfreich. Er versucht sie mit vielen Beispielen zu verdeutlichen, wirkt allerdings bisweilen doch etwas zu geschwätzig und steril in seiner Intellektualität. Denn die Botschaft ist einfach: Höre was man Dir sagt, spüre in Dir, was es für Dich bedeutet und trenne Dich von dem, was Dir nicht gut tut.
Bewertung: ****
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