„Reinhard Michl ist eine seltene Begabung. Scheinbar mühelos gelingt es ihm, in seinen Arbeiten vier Qualitäten zu vereinigen: Poesie, Humor, Realistik und Drastik“, so schrieb Michael Ende über den Künstler, zu dessen 60. Geburtstag nun ein Querschnitt durch 30 Jahre künstlerisches Schaffen erschienen ist.
Für Michael Ende hatte Michl „Jim Knopf“ illustriert und wurde damit bekannt. Inzwischen sind zahlreiche Bilderbücher dazugekommen, auch zu Gedichten von Morgenstern und Heine zeichnete er skurrile Bilder. Und die Biermöslblosn, ja die Landsleute von der Biermöslblosn nutzen seine zeichnerischen Fähigkeiten.
Reinhard Michl wurde in Hausen in Niederbayern geboren. Er lernte Schriftsetzer, machte sein Abitur nach, studierte in München Grafik/Design ab, bildete sich an der Münchner Akademie der Bildenden Künste, bevor er für zwei Jahre nach Irland und Schottland ging.
Trotz dieser vielen Stationen ist Reinhard Michl Bayer geblieben, zeichnet ihn dieser hintersinnige Humor, diese Reflexionen auf opulente, barocke Lebensart aus, wie sie schon Karl Valentin und heute Gerhard Polt verkörpern.
Er „zeichnet und malt auch nach über dreißig Berufsjahren immer noch aus schierer, unbändiger Lust daran, leere Blätter zu füllen„, schreibt Quint Buchholz in seinem Vorwort.
Tiere liebt er, und setzt sie mal realistisch mal menschlich-verfremdet ins Bild. Katzen sind seine Lieblinge, aber auch Ratten, Mäuse, Frösche und Schweine lässt er in bester Gernhardt’scher Manier auferstehen. Mal ist es der schnelle Strich, die effektvolle Zeichnung, dann wieder ein aufwändiges Gemälde.
Für Kinder ist dieses Bilderbuch übrigens nichts.
Bewertung: ****
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