Geschenktipp 4: 1080 Rezepte, Spanien kulinarisch erfahren

Simone und Inés Ortega „1080 Rezepte“, 976 Seiten, 39,90 €, Phaidon, ISBN: 978-0714899756;

Von außen atmet dieses Buch den Atem der 70er Jahre – der Einband in Leinen, das gelbliche Papier und die wenigen Fotos. Kein Wunder: Simone Ortegas „1080 Rezepte“ ist seit über 35 Jahren, seit 1972, das beliebteste Kochbuch Spaniens. Generationen haben danach gekocht. Nun hat es Tochter Inés überarbeitet, und der Phaidon-Verlag hat es erstmals auf deutsch herausgebracht.

Drei Millionen Mal hatte sich das spanische Original verkauft. „1080 Rezepte“ gilt gemeinhin als „Bibel“ des spanischen Geschmacks.  Javier Mariscal hat an die 500 sympathische Illustrationen dazu geschaffen. Der valencianische Zeichner hat nach eigenen Angaben „Monate damit verbracht, Gemüse, Fisch, Töpfe, Öl, Kuchen, Geflügel Pfannen, Messer, Koteletts, rege Hände und leuchtende Landschaften zu zeichnen“.

Dafür ist in dem Buch laut Mariscal das „zusammenfasst, was man während so vieler Jahre in diesem Land auf den Tisch gebracht hat“ – und das auch im Rest Euriopas immer beliebter wird: Paella und Tortilla sind fast so geläufig wie Pasta und Pizza und Tapas-Bars sind inzwischen weit verbreitet.

Vor allem aber die spanische Küche eine Küche für jeden Tag – „ideal für all jene, die wenig Zeit zum Kochen haben, aber nicht auf die Freude an gutem Essen verzichten möchten und Essen nicht nur als bloße Nahrungsaufnahme, sondern als etwas Sinnliches erleben“, so formuliert es im Vorwort Starkoch Ferran Adrià.

Sortiert ist der Kochwälzer ganz konventionell, von Appetizern über Fisch und Meersfrüchte bis zu Desserts und Kuchen (es ist das längste Kapitel). Als kleine Dreingabe verraten ein paar Spitzenköche ihre Rezepte. Gerade die Nudelgerichte offenbar kulturelle Verbundenheit zu Italien, während die Fischgerichte extrem vielseitig sind.

Ein lohnendes Kochbuch, das aufrgrund seines hohen Gewichts (fast 1000 Seiten) und einer gewissen Unförmigkeit, leider nicht kochbegleitend genutzt werden kann. Ein Schönheitsfehler, mehr wohl nicht.

Bewertung: *****

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